Wir Hochsensiblen sehen uns häufiger mit Situationen konfrontiert, in denen unser Gegenüber unser intensives Fühlen nicht nachvollziehen kann oder gar verurteilt oder ablehnt. Meist bereits von kleinauf.

Die häufige, falsche Schlussfolgerung von uns dabei: „Mit mir muss etwas nicht stimmen.“ Wir suchen den „Fehler“ bei uns, versuchen uns zu ändern oder uns an unser Umfeld anzupassen, um diesen Reaktionen nicht mehr ausgeliefert zu sein.

Dabei müssen wir uns bewusst werden, dass die Umgangsweise anderer Menschen NIEMALS etwas über unseren Wert aussagt, sondern stets etwas mit IHREN inneren Kämpfe, alten Wunden oder Blockaden zu tun hat.
Hier erfährst du 5 Hintergründe von ablehnenden Verhalten deines Gegenübers.

1. ERZIEHUNG

Einige Menschen lernen bereits von kleinauf, dass Emotionen ein Zeichen von „Schwäche“ sind. Sie konnten in ihrer Kindheit die Liebe ihrer Eltern augenscheinlich nur dann gewinnen, wenn sie ihre Gefühle/Sensibilität unterdrückten. Somit hat sich der Glaube in ihnen festgebrannt, dass dieses Fühlen nicht sein darf. Denn dieses ist für sie unterbewusst gleichgestellt mit Ablehnung/ fehlender Anerkennung. Somit bekämpfen sie diesen wichtigen Teil ihres Seins nicht nur in sich selbst, sondern auch im Außen & ihren Mitmenschen.
Dies sagt jedoch rein gar nichts über dich oder deinen Wert aus. Denn die Sensibilität ist das, was uns Menschen menschlich macht. Sie beinhaltet unsere Liebe & der erfahrene Schmerz anderer sollte dein reiches Sein niemals einschränken.

2. UNVERHEILTE WUNDEN

Bei vielen Menschen versteckt sich hinter besonders ablehnendem oder ungerechtem Umgang mit anderen, eine nicht verheilte Wunde ihrer Vergangenheit. Die verurteilte Eigenschaft (wie Sensibilität) hat ihnen einst großen Schmerz zugefügt, z.B. durch Herzschmerz, eine leidvolle Trennung oder traumatische Erlebnisse. Somit fühlen sie sich durch diese Eigenschaft mit ihrem alten Schmerz konfrontiert & versuchen diese aus Eigenschutz abzublocken. Somit auch die andere Person, was sich durch wütendes, ablehnendes oder verständnisloses Verhalten zeigen kann.

Sie bekämpfen in diesem Moment also nicht dich, sondern ihren alten Schmerz.

3. WENIG/KEINE EMPATHIE

Die Fähigkeit, sich in andere Menschen hineinversetzen zu können, die gerade bei HSPs sehr ausgeprägt ist, ist bei einigen Menschen kaum bis gar nicht vorhanden. Dies kann verschiedene Ursachen haben: Menschen, die gelernt haben, sich immer wieder Autoritäten unterzuordnen sind hiervon häufig betroffen. Genauso Menschen, die immer wieder unter starkem Leistungsdruck stehen oder im ständigen Stress leben. Aber auch Personen, die aus einer existenziellen Krise (wie Krieg, Armut) stammen. Bestimmte Ängste & Traumata können ebenfalls Auslöser für fehlende Empathie sein.

Auch hierbei handelt es sich um einen Schutzmechanismus deines Gegenübers. Er schützt unbewusst hiermit seine Innenwelt.

4. NARZISSMUS

Der Narzissmus zählt inzwischen zu einer der häufigsten Persönlichkeitsstörungen in unserer Gesellschaft. Narzissten besitzen ein sehr ausgeprägtes Bedürfnis nach Selbstsucht, Anerkennung, Eitelkeit & Macht. Es zählt nur „die eigene Person“ & es wird alles vermieden, was ihren schwachen Selbstwert aufdecken könnte. Denn hinter diesem selbstsüchtigen Verhalten versteckt sich meist ein sehr geringes bis kaum vorhandenes Selbstwertgefühl. Auch hier ist ein Mangel an Empathie sehr prägnant.

Also Achtung, Narzissten versuchen oft andere Menschen abzuwerten, um sich selbst aufzuwerten. Hiermit versuchen sie ihren inneren Mangel zu vertuschen.

5. RATIONALITÄT

In der heutigen Welt werden wir Menschen immer mehr darauf trainiert, nach unserem Verstand zu leben. Alles logisch abzuwägen, durchzurechnen, um den größtmöglichen Nutzen ausfindig zu machen. Dabei verlieren wir jedoch nicht selten die Verbindung zu unserer Intuition, unserem Herzen und unserer Gefühlswelt. Manche Menschen verlieren diesen Zugang ganz, und schaffen es somit auch nicht, Verständnis für die Gefühlswelten anderer aufzubringen. Da diese selten mit logischen Argumenten oder wissenschaftlichen Belegen zu erklären sind.

Deine Intuition & dein Fühlen verbindet dich nicht nur mit dir selbst, sondern auch mit diesem Leben. Lass den „Ratio“ also nicht dein „Emotio“ klein reden.

GENERELL GILT:

Das Verhalten anderer dir gegenüber sagt stets etwas über IHRE alten Wunden, Blockaden oder inneren Kämpfe aus. Es sagt niemals etwas über dich oder deinen Wert aus. Beginnen wir, das Verhalten unseres Gegenübers zu verstehen, sind wir in Lage, selbstsicherer hiermit umzugehen, uns nicht mehr davon einnehmen zu lassen und mehr die Beobachterrolle einzunehmen.

Wenn wir dies einmal verinnerlicht haben, sind wir in der Lage, uns über dieses Verhalten zu stellen, die Beobachterrolle einzunehmen und uns nicht mehr länger von den negativen Energien einnehmen zu lassen.

Zudem gibt es eine Emotion, die all diese toxischen Energien übertrumpfen kann: Die Liebe.

Deswegen versuche dir das nächste mal, wenn du in solch einer Situation steckst, mal die Frage zu stellen: „Wie würde die Liebe handeln?“

Denn hierdurch finden wir stets all unsere Antworten & erschaffen eine stärkere Kraft als jene, die uns unsere wertvolle Energie raubt.